Josef Strau: Der Bohemien ist nicht tot, er träumt - derStandard.at
Wednesday, October 26, 2016Form von Buchstaben wie H, J oder dem hebräischen Jod nachempfunden. Eher improvisiert wirkende Kojen, die Musikstücken von George Gershwin, Charles Ives oder von der mit Strau befreundeten Marina Rosenfeld gewidmet sind und in denen Handyvideos flimmern - von spärlichen Eisschollen und jämmerlichen Schneeresten im Park. Minihommagen an ein winterliches New York, wo der 1957 in Wien Geborene nach langen Episoden in Köln und Berlin vor einiger Zeit glücklich wiedergeboren wurde - oder wie er es in einem vor Pathos triefenden Text formuliert: "herabgefallen wie ein frischgeborenes Baby-Känguruh".
Mythologisch verbrämten Stranden
Dazu gesellt sich freilich die träumende Schildkröte aus dem Ausstellungstitel, die zuletzt auch in Josef Straus erster US-amerikanischen Personale, Ende 2014 in der Chicagoer Renaissance Society auftauchte: The New World, Application for Turtle Island, eine absichtlich vor Klischees strotzende Geschichte der Migration - inklusive Straus eigenen, mythologisch verbrämten Strandens. Die Schildkröte ist also Strau selbst.
Die vier Panzertierexemplare in Wien ähneln nicht von ungefähr jenen Blumentröge tragenden Tieren vor den Secessionstüren: Es sind Mängelexemplare jener Kopien, die man sonst im Museumsshop kaufen kann. Objets trouvés also, denn Strau arbeitet oft mit Gefundenem und, sieht man von den Handyvideos einmal ab, im Grunde mit dem, was andere für ihn produzieren: Er erzählt, andere interpretieren bauend.
Tapeziert ist die Szenerie mit Ausstellungsplakaten, gefüllt mit Straus tagebuchartigen Notizen, zu Papier gebrachten fragmentarischen Bewusstseinsströmen. Straus "Ablagerungen aus dem Hintergrund meines Kopfes" werden von den grafischen Layouts gleichermaßen visuell gefasst, wie sie auch wieder zersplittert werden. In dieser faszinierend-verwirrenden Kulisse folgt im Grunde alles eher der Dramaturgie des Traums. Was im Zustand des Schlafes von höchster Logik durc...http://derstandard.at/2000015997878/Josef-Strau-Der-Bohemien-ist-nicht-tot-er-traeumt
Star-Parfumeur Francis Kurkdjian: "Es sind diese honigsüßen Rosen, die im ... - FOCUS Online
Wednesday, July 6, 2016Formel gefunden hat.
FOCUS: Beziehen Sie die Rosen aus dem berühmten Grasse?
Francis Kurkdjian: Nein, nicht alle Rosen kommen aus Grasse. Das wäre gar nicht möglich. Waren Sie jemals dort? Die Rosenfelder können unmöglich alle beliefern. Aber Sie haben schon Recht, die Qualität der Rosen aus Grasse ist einfach unschlagbar.
FOCUS: Aus was produzieren – und reproduzieren Sie dann? Es kann ja gar nicht genug Rosen geben auf der Welt.
Francis Kurkdjian: (Lacht) Ich arbeite mit synthetischen Molekülen --- in meiner Welt sind das meine Sekundärfarben. Genau wie bei Picasso.
FOCUS: Und wie wissen sie, dass Sie mit einer Rezeptur richtig liegen?
Francis Kurkdjian: Man kann nicht jedes Mal richtig liegen. Manchmal ist es Liebe auf den ersten Blick, andere Male muss man es erst etwas tragen und dann entscheiden, ob es funktioniert oder nicht.
FOCUS: Nach all den Jahren in Ihrer Profession: Wie erhalten Sie sich Ihre Kreativität?
Francis Kurkdjian: Ich versuche immer, mir eine frische Sicht auf die Dinge zu erhalten. Ich arbeite jetzt schon seit 20 Jahren in meinem Beruf, die Technik geht mir leicht von der Hand. Sobald ich eine Idee habe, dann ist es nur noch eine Frage von wenigen Wochen, bis ich etwas fertig stelle. Das schwierige ist allein die Vision.
FOCUS: Welches ist denn ihr persönlicher Favorit aus all den Parfums, die Sie kreiert haben?
Francis Kurkdjian: Ich hasse es zu sagen, aber wenn ich ein Projekt abgeschlossen habe, dann ist es für mich tot. Ich wende mich danach neuen Herausforderungen zu und vergesse vergangene Kreationen. Aber alles, was ich jemals geschaffen habe, habe ich irgendwann geliebt. Es ist so unglaublich persönlich, einen Duft zu kreieren. Es wäre nicht möglich, wenn ich etwas nicht riechen könnte. Es ist schließlich meine Nase.
FOCUS: Tragen Sie eigentlich selbst Parfum?
Francis Kurkdjian: Ich trage sehr selten Parfums. Höchstens mal ein Aftershave.
Helena Kégl
FOCUS Kleinanzeigen
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Meerrettich ist doch so ein schönes Wort - art-magazin
Monday, June 20, 2016Schneedecke zu schmelzen beginnt.Die Räume sind um vier Musikstücke gebaut. Meine Beschäftigung mit Musik geht auf einen Text zurück, um den mich die US-Komponistin Marina Rosenfeld gebeten hat. Darüber bin ich auf die Bedeutung von Raum, von der Landschaft in der amerikanischen Moderne gestossen. Landschaft bedeutet in der amerikanischen Kunst mehr als in der europäischen. Sie will etwas erzählen, ist politisch und sozial aufgeladen. Sie ist mehr als die Weite, es geht um Pathos. Die Ausstellung ist auch ein Ausdruck meiner Dankbarkeit, dass ich in Amerika so wohlwollend aufgenommen wurde.Inwiefern?In Europa war es etwa immer ein Problem, dass sich meine Kunst aus der Sprache entwickelt bzw. dass ich Text und Kunst so stark verbinde. Es hieß in Berlin etwa immer, ein Kunstwerk muss sich selbst erklären, darf keinen Text brauchen. Ich dachte, es ist ein Hindernis, beides zu verbinden. In New York war das plötzlich kein Problem mehr, das hat mich sehr beruhigt.Es ist tatsächlich unbefriedigend in dieser Ausstellung, unmöglich alles hier lesen zu können, was sich an den Wänden ausbreitet.Ja, es ist eine Zumutung, ich stehe selber nicht gerne vor einer Wand und lese lange Texte. Diese Texte sind aber eigentlich Ausstellungsposter, die ich zu meinen Ausstellungen immer gemacht habe und die man mitnehmen konnte. Es ist eine Retrospektive als Wandtapete. Sie funktioniert wie ein Schatten.Warum Ihr Umzug nach New York? Sie haben davor erfolgreich in Berlin eine "Galerie" geführt, mit Namen Meerrettich. Bei diesem Namen dachte ich eigentlich, Sie müssen doch in Lübeck geboren worden sein – ein Österreicher hätte Sie doch Galerie "Kren" nennen müssen!Aber Meerrettich ist doch so ein schönes Wort! Und es ist ja eine Berliner Galerie gewesen. Ich brauchte schnell einen Name und es hat mir so gut gefallen, dass der Name einerseits extrem idiotisch klang, aber auch poetisch. In Berlin-Mitte haben 1990/91 alle möglichen Leute plötzlich Galerien gemacht, die hatten dann auffallend oft irgendwelche Gemüsenamen: Galerie Apfel oder Karotte oder so. Für uns aus Köln klang das total lächerlich. Aber auch total schön. 2002, als ich die Galerie Meerrettich an der Volksbühne eröffnete, gab es längst keine Galerie Apfel oder Karotte mehr, es war eine Art Reminiszenz an diese Zeit. Es gab sie dann vier Jahre lang. Wenn ich sie weitergemacht hätte, hätte ich es professionalisieren müssen, mit Angestellten und so weiter. Das wollte ich nicht.Und dann gingen Sie nach New York?Erst nur ein pa...http://www.art-magazin.de/kunst/7447-rtkl-josef-strau-interview-meerrettich-ist-doch-so-ein-schoenes-wort
Regionalvermarktung mit Expertenrunde in der Bauernschule - Schwäbische
Friday, April 13, 2018Leidtragenden Platz genommen hatte. „Oberschwaben ist ein weißer Fleck auf unserer Karte“, mit dieser wenig schmeichelhaften Aussage des Verbandes für Hotellerie und Gastronomie Baden-Württemberg (Dehoga) eröffnete Moderator Barny Bitterwolf die Expertenrunde. Hier konterte gleich Grit Puchan vom Ministerium „Ländlicher Raum“: „Ich kenne hier nur Positives, bei der ,Grünen Woche’ in Berlin schaut die ganze Welt auf regionale Produkte aus Oberschwaben. Ernährung ist etwas Emotionales, die Produkte werden mit den Erzeugern assoziiert.“Hohe HürdenÜber das Förderprogramm der Europäischen Union und dem Land Baden-Württemberg „Leader“ sprach der Ostracher Bürgermeister Christoph Schulz. Doch es wurde an dieser Stelle bald klar, die Hürden dazu sind hoch gesetzt. Viel Positives wusste Ralf Hörger über die Landzunge zu berichten. 80 Gastwirte als Mitglieder werben hier mit überwiegend regionalen Produkten. Natürlich gibt es hier Spielregeln zu beachten, diese werden auch von unabhängigen Prüfern kontrolliert. Oft sei hier aber der Verbraucher bereit, für den Mehrwert einen etwas höheren Preis zu akzeptieren.Der stellvertretende Kreisvorsitzende des Bauernverbandes Allgäu-Oberschwaben, Thomas Hagmann, sprach ein sehr heikles Thema an: „Die Discounter haben längst kapiert, dass sich in der Regionalität der Produkte Riesenchancen für ihren Markt ergeben“. Diesen Ball nahm Wilhelm Heine sofort auf. Als Selbstvermarkter in Bad Waldsee seit vielen Jahren im Geschäft, habe sein Mehrgenerationenbetrieb mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Dazu kommen noch verschärfte Vorgaben des Veterinäramtes. „Bald stellt sich für mich die Frage, kann ich diesen Nebenerwerb so weiterhin aufrechterhalten“. An dieser Stelle versprach Grit Puchan vom Ministerium: „Wir wollen doch die Kirche im Dorf lassen“.Die Verwendung regionaler Produkte dokumentierte die Stadt bei der Zusammenstellung der...
Neuer Amtsgerichtsdirektor in Singen - SÜDKURIER Online
Friday, October 13, 2017Menschen (die in der juristischen Fachsprache übrigens als „Gerichtseingesessene“ bezeichnet werden). Nach Angaben von Johannes Daun gehört das Amtsgericht Singen unter den 108 Amtsgerichten in Baden-Württemberg (gemeinsam mit den Amtsgerichten Konstanz und Villingen-Schwenningen) mittlerweile zur Gruppe der mit acht und mehr Richterplanstellen ausgestatteten Amtsgerichte und damit zu den Top Ten der badischen Amtsgerichte. Das Amtsgericht Singen verfügt derzeit über 52 Mitarbeiter, mit der demnächst hinzukommenden Aufgabe der nachlassgerichtlichen Zuständigkeit wird die Zahl der Beschäftigten auf 62 Köpfe anwachsen. (tol)...
Die Floristik ist seine Leidenschaft - Zollern-Alb-Kurier (Abonnement)
Friday, October 13, 2017Unternehmen, sondern auch für die Branche überregional und für den Berufsnachwuchs. So war er über 40 Jahre lang im Ausschuss Deutscher Floristen des Landesverbandes Baden-Württemberg vertreten und fast genauso lange im Prüfungsausschuss der IHK Reutlingen.Ebenso über Jahrzehnte hinweg ist er Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins Balingen, war seit 1975 Ausschussmitglied und auch zweiter Vorsitzender. Für seine Verdienste um den Verein wurde Hermann Jetter zum Ehrenmitglied ernannt.http://www.zak.de/artikel/details/386953/Balingen-Heselwangen-Die-Floristik-ist-seine-Leidenschaft
Ein Strauß Aale anstatt Blumen - shz.de
Friday, October 13, 2017Zeit sehr heftig geschrieben“, erinnert er sich lachend. Und als die Sehnsucht nach Sylt und vor allem nach Monika zu groß wurde, machte er sich zum Biikebrennen im Februar 1957 aus dem baden-württembergischen Altensteig bei Kälte und Schneefall mit seinem Motorrad auf die knapp 1000 Kilometer lange Strecke. Die Hochzeit folgte schnell: Noch im gleichen Jahr heirateten die junge Frau und der Hobby-Angler. Die gebürtige Westerländerin erinnert sich: „Wenn man einen Strauß Blumen bekommt, ist das natürlich schön. Aber wenn man einen Strauß frisch geräucherter Aale bekommt, ist das viel schöner. Da war auch meine Mutter ganz glücklich und ich durfte Jonny behalten!“Allerdings: Ganz so romantisch wie die erste Phase ihrer Liebe war die Hochzeit nicht. „Drei Leute waren dabei“, erinnert sich Monika Frank. Außerdem ging Jonny bereits um 21 Uhr ins Bett, weil er am nächsten Morgen um vier Uhr wieder zur Arbeit musste. „Es waren höchst kümmerliche Verhältnisse“, erzählt er. „Wir hatten keine eigene Wohnung, sondern lebten in einem Zimmer in der Lorens-de-Hahn Straße.“Nach der Hochzeit zog das frisch vermählte Paar schließlich in die Scheune des Elternhauses von Jonny. „Wir haben ein Zimmer unter dem Dach abgekleidet und lebten dort in Kälte und bitterster Armut.“ Der Umzug ging schnell: „Zwei Mal mussten wir mit dem Kinderwagen gehen, dann hatten wir alle unsere Sachen transportiert“, berichtet Monika Frank. Aber sie blieb positiv: Ihr Mann hatte Arbeit und konnte immerhin die Familie ernähren. Der erste Sohn war bei dem Umzug schon geboren. Drei weitere Kinder folgten: zwei Jungs und ein Mädchen.Seit 60 Jahren wohnt das Ehepaar jetzt in dem Haus am Bundiswung, viel ist dort passiert. „Lange Zeit haben wir ganz kümmerlich gelebt“, sagt Monika Frank. „Bis etwa 1970 saßen wir unterm Dach in der kleinen Wohnung“, ergänzt ihr Mann. Als die damaligen Mieter, die in der unteren Etage des Hauses wohnten, auszogen, konnte sich das Paar – mit den wenigen Mitteln, die sie hatten – vergrößern. „Bei uns hat jedes Stück Möbel, jedes Stück Holz eine Geschichte. Hier ist alles von Hand gemacht“, sagt Johann Frank. Zum Glück war er Tischlermeister und wusste, wie man mit dem Material umgeht: „Jedes Stück Holz ist hier durch meine Hände gegangen“, sagt er stolz. Während ihrer Ehe war Johann beruflich in ganz Deutschland unterwegs und nur selten Zuhause. Monika, die mit den vier Kindern auf Sylt blieb, gewöhnte sich an die...